Ferienzeit – Vergessenszeit?
Hatten Sie als Eltern auch schon mal den Eindruck, dass Ihr Kind nach den Sommerferien z.B. das Rechtschreiben oder das Rechnen regelrecht verlernt hat?
Auch wenn es beunruhigend klingt, aber dieses Vergessen ist völlig normal. Was passiert da in den lernfreien Sommermonaten im kindlichen Gehirn? Gerade in der Volksschulzeit, wenn die Automatiisierung es Lesens, Schreibens oder Rechnens noch nicht abgeschlossen ist, setzt der natürliche Vergessensprozess ein. Die durchs Lernen und Üben aufgebauten und gefestigten neuronalen Verbindungen (Synapsen) lockern sich wieder.
Die Folgen daraus sind im darauffolgenden Herbst für Kinder, Eltern und Lehrer frustrierend. Die Kinder müssen das vorher Gelernte wieder „neu“ lernen.
Pausen? Ja, aber bitte nicht zu lange!
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie als Eltern auch in den Ferien mit Ihrem Kind das bereits Gelernte wiederholen. Eine Lernpause ist auch aus lernpsychologischer Sicht wichtig und sinnvoll. Ich empfehle aber spätestens ab August wieder kleine Lerneinheiten einzuplanen.
Suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind ein passendes und ansprechendes Ferienübungsheft aus bzw. hat ihr Kind vielleicht sogar von seiner Lehrerin oder seinem Lehrer eine Übungsmappe für die Ferien mitbekommen. Legen Sie im Voraus fixe Übungszeiten und kleine Lernportionen fest, idealerweise für den Vormittag, da zu dieser Tageszeit die Aufmerksamkeit noch hoch ist und der Rest des Ferientages frei bleibt.
Wiederholungen für einen entspannten Schulstart
Gelingt es Ihnen als Eltern, mit Ihrem Kind auch in den Ferien ein wenig zu wiederholen, verhelfen Sie ihm sowohl wissenmäßig als auch emotional zu einem deutlich besseren und leichteren Einstieg in neue Schuljahr und Sie ermöglichen Ihrem Kind bereits zu Schulbeginn Erfolgserlebnisse.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen erholsamen Juli und einen lernfreudigen August! Die Ferienhefte meiner eigenen Kinder liegen ebenfalls schon bereit 😉
Herzliche Grüße,
Gerda Neumann